Als im Juni 1945 die Allierten auf die Kyffhäuserburg im Südharz zumarschierten, packte Burgverwalter Hugo Werther alle teuren Devotionalien seines kleinen Museums in einen Sack und warf ihn in den 180 m tiefen Burgbrunnen. 2012 erzählte mir seine Nichte Sonja Stuchtey diese aufregende Geschichte. Meine Reaktion : diesen Sack muß ich bergen und ich würde gleichzeitig in einem tiefen Brunnen nach den blinden Krebsen suchen, eine ideale Forschungsmöglichkeit.
Ich fand den Sack und holte eine Menge teures zerbrochenes Porzellan, Silberbestecke, eine kleine Krone, Schmuck und Münzen ans Tageslicht, aber auch einen kleinen vergoldeten Elephanten. Dieser war durch Scharniere aufklappbar und eine kleine Kavität wurde sichtbar: war hier Rauschgift, Duftstoffe oder gar Gift aufbewahrt ? Meinen Krebs sah ich nicht, das Brunnenwasser war zu trübe.
Und doch wollte ich jetzt wissen, was sich in dem kleinen Elephanten verbarg. Die Gerichtsmedizin der Universität München konnte mit einer spektroskopischen Studie helfen. Dazu kam es jedoch nicht. Die Thüringischen Behörden verweigerten die leihweise Übergabe des Corpus delicti – das noch existente Ost-West Problem vereitelte weitere Forschung.