Das Fest der Schwefel-Mollies in Tapijulapa

Im Nordpolarmeer hatte ich mit GEO einen unterseeischen Vulkan vor der Isländischen Miniinsel Kolbensee gesucht, um dort hydrothermale Schwefelquellen mit ihren besonderen Tieren und Bakterien zu erforschen. Tierleben in Schwefelwelten war damals ein heißes wissenschaftliches Thema. Wir fanden ein ganz besonderes Bakterium, was noch bei 113 Grad gedieh – ein mikrobiologischer Weltrekord. Die Zusammenarbeit mit meinem Freund Prof. Karl Stetter, Experte für alles Bakterielle, das heiß ist und nach faulen Eiern riecht, schärfte mein Interesse für Schwefelwelten, und so stieß ich auf die Schwefelhöhlen von Tapijulapa in Mexiko. Dort leben gewöhnliche Guppies in großen Mengen auf der Basis einer ungewöhnlichen Nahrung: den Schwelfadenbakterien Beggiatoa. Mehr noch: die Guppies werden von den Indios nach einem beeindruckenden zeremoniellen Tanz mit dem Gift einer Lianenwurzel betäubt und gefangen – und später frittiert. Ein kurioses Ökosystem: Bakterium, Fisch und an der Spitze der Nahrungspyramide der Mensch. Der Gang in die Höhlensysteme wird zu einem spirituellen Erlebnis, ein besonderes wissenschaftliches Abenteuer.

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